🏠 Zurück zur Startseite

Mein Name ist Katrin. Ich bin Jahrgang 1981 - also in der Mitte meines Lebens angekommen -, verheiratet und habe zwei Kinder, die (in meinen Augen) “aus dem Gröbsten raus” sind. Eigentlich bin ich Lehrerin für Englisch und Geschichte, aber da ich seit ein paar Jahren in der Lehrerfortbildung tätig und damit vorübergehend nicht auf die Schulferien angewiesen bin, habe ich mir (m)einen Traum erfüllt und Urlaub angespart, um den Jakobsweg zu gehen.

20220703_123545.jpg

Diese drei Fragen werden mir immer wieder gestellt - hier gebe ich eine Antwort darauf:

💬 “Wie bist Du denn auf DIESE Idee gekommen?!?”

Die Idee, den Jakobsweg zu gehen, begleitet mich schon für einen großen Teil meines Lebens. Zum ersten Mal habe ich vom Jakobsweg in einer (sehr weltlichen 😉) Jugendzeitschrift gelesen, da war ich vielleicht 16 oder 17 Jahre alt. Ich wusste sofort: DAS will ich auch machen! Seitdem reift dieser Traum in mir. Irgendwann war es nicht mehr nur der bekannte Camino Frances zwischen Saint-Jean-Pied-de-Port (🇫🇷) und Santiago de Compostella (🇪🇸), den ich gehen wollte, sondern ich wollte das tun, was so viele Pilgerinnen und Pilger vor mir getan haben: Raus aus der eigenen Haustür und los geht’s!

💬 “Gehst Du ganz allein? Als Frau?!?”

Zunächst: Ich glaube, heutzutage sind Pilgerinnen auf dem Jakobsweg nicht mehr die Ausnahme, sondern eher die Regel. (Zumindest stelle ich mir das so vor. Ich kenne tatsächlich mehr Pilgerinnen als Pilger.) Ich fühle mich auf dem Weg wohl, sogar (oder erst recht), wenn ich alleine bin. (Ja - ich bin tatsächlich gern mit mir allein.) Und schließlich trifft man unterwegs ja ohnehin viele Menschen mit einer ähnlichen Geisteshaltung - darauf freue ich mich schon!

💬 “… und Deine Familie?!?”

Mein Mann und meine Kinder kennen mich nur mit diesen Traum. Der Jakobsweg begleitet sie, so wie er mich begleitet. Ich glaube, alle finden, dass es Zeit wird, dass ich endlich aufhöre, darüber zu REDEN und es einfach MACHE. Ich bin unglaublich froh, dass sie mir die Freiheit geben, diesen Traum zu leben. Dass Dinge wie Aufräumen, Wäsche-Waschen etc. sehr wahrscheinlich einen anderen Stellenwert bekommen, wenn ich erstmal weg bin - das nehme ich billigend in Kauf. 😉 Ich glaube fest daran, dass der Weg den Blick ohnehin auf Wesentlich(er)es lenkt - und ich weiß, dass man die Nähe zu Menschen nicht nur an der räumlichen Entfernung bemessen kann.